Der Garten im Oktober
Aussäen und vorbereiten für den Winter
Auch im Oktober können Sie Ihren Garten sinnvoll nutzen. Jetzt ist die ideale Zeit, um Feldsalat, Spinat, Winterportulak und Mangold auszusäen – diese Sorten sind kälteverträglich und liefern noch im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr frische Ernte. Auf der Fensterbank oder im Gewächshaus gedeihen auch Petersilie, Schnittlauch und Bärlauch gut. Wer den Boden über den Winter verbessern möchte, kann Gründüngungspflanzen wie Phacelia, Gelbsenf oder Winterroggen aussäen – sie lockern den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an. Zudem ist jetzt die beste Zeit, um Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und Krokusse zu setzen. Sie benötigen die Winterkälte, um im Frühjahr kräftig zu blühen. Achten Sie darauf, dass der Boden locker und gut durchlässig ist, damit die Zwiebeln nicht faulen. Vergessen Sie nicht, junge Aussaaten regelmäßig zu gießen – auch im Herbst brauchen sie Feuchtigkeit zum Keimen.
Rasenpflege im Herbst
An nicht zu feuchten Tagen kann der Rasen weiterhin gemäht werden. Achten Sie darauf, dass der Rasen sowie der Boden nicht zu feucht sind, da das Schneidewerkzeug des Rasenmähers sonst verkleben kann. Zudem besteht die Gefahr, dass der Boden durch das Betreten oder Befahren stark verdichtet wird. Dies hätte zur Folge, dass der Rasen nicht mehr ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird und sich stehendes Wasser bildet, was zu Staunässe führen kann. Mit sinkenden Temperaturen stellt der Rasen sein Wachstum schließlich ein, wodurch das Mähen nicht mehr erforderlich ist. Wichtig ist es außerdem, regelmäßig das Herbstlaub zu entfernen. Laub auf dem Rasen und herabgefallene Früchte können Pilzkrankheiten begünstigen. Um dies zu verhindern, sollte der Rasen auch in den Herbstmonaten regelmäßig von Blättern und Obst befreit werden.
Hecken schneiden – was ist erlaubt und was nicht?
Wenn Sie eine Hecke im Garten haben, dürfen Sie diese nicht einfach jederzeit stark zurückschneiden. Der Grund: In Hecken leben viele Tiere – vor allem Vögel, die dort ihre Nester bauen und ihre Jungen großziehen. Wichtige Zeitspanne: Vom 1. März bis zum 30. September ist es verboten, Hecken, Sträucher und ähnliche Gehölze radikal zu schneiden oder komplett zu entfernen. Das steht im Bundesnaturschutzgesetz (§39 Absatz 5). Ziel ist es, die Tiere in dieser Zeit zu schützen. Was dürfen Sie trotzdem tun? Sie dürfen Ihre Hecke vorsichtig in Form bringen – also kleine Pflegeschnitte machen. Aber bitte nur, wenn keine Nester gestört oder zerstört werden. Wann ist der richtige Zeitpunkt für größere Schnittarbeiten? Am besten führen Sie diese zwischen Oktober und Februar durch. Dann ist die Brutzeit vorbei und Sie dürfen die Hecke auch kräftiger zurückschneiden. Was passiert bei Verstößen? Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Lebensraum für Reptilien
Für Zauneidechsen, Blindschleichen und Ringelnattern können naturnahe Kleingärten wertvollen Lebensraum bieten. Alle Reptilienarten ernähren sich von Insekten, weshalb eine insektenfreundliche Bepflanzung und Gartenpflege unerlässlich ist. Da die Tiere schreckhaft sind, sollten Kleinstbiotope für Reptilien in einem eher ungestörten Teil des Gartens bzw. der Kleingartenanlage angelegt werden. Nun ist ein guter Zeitpunkt um Kleinstbiotope wie z. B. Trockensteinmauern, Stein- oder Totholzhaufen zu schaffen. Ausgewachsene Zauneidechsenmännchen suchen nämlich bereits Anfang September ihre Winterquartiere auf. Im Frühjahr benötigen Reptilien zudem Orte für die Fortpflanzung: Eidechsen legen ihre Eier in sonnigen, offenen und sandigen Stellen im Boden ab, während Ringelnattern einen warmen Kompost bevorzugen. Als wechselwarme Tiere wärmen sie sich gerne auf Steinen in der Sonne auf.
© Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V., Oktober 2025